Berlin, 14.09.2021. Das Bündnis KINDERGRUNDSICHERUNG hält die Bekämpfung der Kinderarmut mit einer Kindergrundsicherung für die zentrale Aufgabe einer nächsten Bundesregierung. Jede Partei, die regieren will, muss ein umfassendes Konzept zur Bekämpfung der Kinderarmut haben. Eine Mehrheit der Bevölkerung ist dafür: 76 Prozent sprechen sich laut aktuellen Forsa-Zahlen für eine Kindergrundsicherung aus. Das Bündnis setzt sich mit aktuell 17 Bündnismitgliedern und 12 wissenschaftlichen Unterstützer*innen für eine Kindergrundsicherung ein.
Jedes fünfte Kind lebt in Deutschland in Armut, das sind knapp drei Millionen Kinder. Nur ein umfassendes Reformkonzept wie die Kindergrundsicherung kann die Kinderarmut substanziell vermindern.
„Es gibt einen breiten gesellschaftlichen Konsens gegen Kinderarmut. Die Unterstützung ist so groß wie noch nie, der politische Auftrag ist klar: Die Politik darf nicht länger zögern und zusehen, wie jedes fünfte Kind hierzulande in Armut aufwächst. Wir fordern entschlossenes Handeln! Eine konzeptionell vollständig durchdachte Kindergrundsicherung gehört in den nächsten Koalitionsvertrag und muss ein zentrales sozialpolitisches Projekt der nächsten Bundesregierung werden“, fordert Prof. Jens M. Schubert, Vorsitzender der Arbeiterwohlfahrt und Sprecher des Bündnisses Kindergrundsicherung.
„Seit Jahren ist die Kinderarmut anhaltend hoch. Da gibt es kein Erkenntnis-, sondern ein Umsetzungsproblem. Jede Partei, die der zukünftigen Bundesregierung angehören will, muss dieses Thema auf ihrer Agenda und ein Konzept zur Bekämpfung der Kinderarmut in ihrem Programm haben. Niemand darf sich mehr wegducken, denn Kinderarmut geht uns alle an“, sagt Heinz Hilgers, Präsident des Kinderschutzbundes und Koordinator des Bündnisses.
Nach einer aktuellen Forsa-Umfrage sprechen sich 76 Prozent der Bevölkerung für eine Kindergrundsicherung aus. Die Zustimmung ist über Parteigrenzen hinweg hoch. Auch das Bündnis KINDERGRUNDSICHERUNG wächst, die Diakonie Deutschland ist als 17. Mitglied im Bündnis dabei.
„Die Zustimmung der Menschen ist groß. Die Kindergrundsicherung muss endlich und schnell kommen. Darum müssen wir mit einer Stimme sprechen, gemeinsam auf allen Ebenen. Das Bündnis Kindergrundsicherung ist ein entscheidender Akteur für die wirksame Bekämpfung von Kinderarmut in Deutschland. Wir setzen uns mit aller Kraft gemeinsam für eine sozial gerechte Existenzsicherung von Kindern ein: eine echte Kindergrundsicherung, die alle Leistungen bündelt, ohne komplizierte Antragswege und umso höher ist, je weniger Geld einer Familie zur Verfügung steht“, so Maria Loheide, Vorständin Sozialpolitik der Diakonie Deutschland.
Weitere Informationen zum Bündnis KINDERGRUNDSICHERUNG sowie unser Konzept finden Sie aufwww.kinderarmut-hat-folgen.de.
20.01.2020. Gestern haben Bund und Länder unter anderem die Maskenpflicht verschärft. Die Arbeiterwohlfahrt begrüßt den Schritt. Allerdings müsse die Maßnahme sozial gerecht gestaltet und niedrigschwelliger Zugang für besonders vulnerable Menschen garantiert werden. Armut dürfe für die Betroffenen nicht zu weiteren Abstrichen beim Gesundheitsschutz sowie beim Zugang zu wichtigen Versorgungsstrukturen führen.
„In der Grundsicherung stehen umgerechnet 17,02 Euro für den Bereich der Gesundheitspflege zur Verfügung. Das ist nicht mal ein Euro pro Tag, und davon müssen die Betroffenen auch andere für ihre Gesundheit notwendigen Ausgaben finanzieren. Wie viele Masken können sie sich da leisten, zumal nach der Verordnung die Preise sicher steigen werden?“, kritisiert Jens M. Schubert, Bundesvorstandsvorsitzender der Arbeiterwohlfahrt, „Deshalb muss es für sie schnell mindestens kostenlose Masken geben. Die Grundsicherung war schon vor den pandemiebedingten Mehrkosten viel zu gering. Jetzt zeigt sich: Sie ist im wahrsten Sinne lebensbedrohlich knapp bemessen. Das muss sich ändern, und zwar dauerhaft.“
Der Verband fordert Unterstützung aber auch für Menschen, die nicht auf Grundsicherung angewiesen, aber dennoch von Armut betroffen sind. Dazu zählten z.B. Beziehende anderer Sozialleistungen. Es sei erwiesen, dass von Armut betroffene Menschen während der Pandemie einem höheren Risiko ausgesetzt seien. „Wer benutzt denn die öffentlichen Verkehrsmittel? Es sind vielfach Menschen in gering bezahlten Berufen, ältere Menschen und solche mit Vorerkrankungen. Viele können sich nicht im Homeoffice schützen oder mal eben Masken auf Vorrat kaufen“, so Schubert. Er fordert: „Damit diese Menschen die Möglichkeit zur Anschaffung von medizinischen Masken haben, sollte eine sinnvolle Übergangsfrist geschaffen werden – auch um Engpässe zu vermeiden. Es muss verhindert werden, dass durch die Maskenpflicht soziale und gesundheitliche Benachteiligungen entstehen. Der Zugang zu Schutz darf nicht vom eigenen Portemonnaie abhängen.“
Berlin, den 09.09.2020. Das völlig überfüllte Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos ist in der Nacht zum 09.09.2020 fast komplett abgebrannt. Angesichts dieser Katastrophe und der dort sich schon seit Monaten zuspitzenden Situation fordert der AWO Bundesverband ein sofortiges Handeln.
Das Flüchtlingslager Moria ist seit Jahren überfüllt. Bei einer Kapazität von 2800 Plätzen leben dort nach Angaben des griechischen Migrationsministeriums rund 12.600 Flüchtlinge. Die desolaten Wohnbedingungen und die mangelnde Hygiene machen Vorkehrungen für das Einhalten von Hygiene- und Sicherheitsvorkehrungen zur Vermeidung einer Infektion an Covid-19 unmöglich.
Immer wieder gab es Proteste gegen die Zustände im Camp. Diese sind erneut entstanden, nachdem das gesamte Lager unter Quarantäne gestellt wurde. Brigitte Döcker vom AWO Bundesverband: „Die Menschen dort fürchten um ihr Leben und brauchen dringend Hilfe. Doch die europäischen Staaten ignorieren die dramatische Lage und reagieren nicht auf diese Hilferufe der Schutzsuchenden und nicht auf die Appelle der Menschenrechtsorganisationen“.
Schon im Mai forderte der AWO Bundesverband[1] eine grundsätzliche Auflösung des Lagers Moria und anderer Hotspots sowie die flächendeckende, menschenwürdige Unterbringung derFlüchtlinge. Brigitte Döcker: „Die gestrige Katastrophe zeigt erneut, dass es höchste Zeit ist zu handeln. Es braucht daher eine rasche Verteilung der Flüchtlinge auf die Mitgliedstaaten der EU unter Berücksichtigung aller notwendigen Maßnahmen zur Gesundheitsprävention. Die Interessen und Bedürfnisse der Geflüchteten und die Situation in den EU-Aufnahmeländern müssen dabei berücksichtigt werden und die geltenden völkerrechtlichen, menschenrechtlichen und europarechtlichen Standards erhalten bleiben[2].
Brigitte Döcker: „Die EU muss nun endlich ihre Verantwortung wahrnehmen, damit solche Hotspots ein Ende finden und nicht wieder ein neues Moria entsteht.“
Berlin, den 05.03.2020. Die AWO verurteilt die Gewalt gegen die Schutzsuchenden an der griechisch-türkischen Grenze und lehnt den Versuch Griechenlands, das Recht auf Asyl aufzuheben und Schutzsuchende zurückzuweisen, auf das Schärfste ab. Deutschland muss mithelfen, eine Lösung zu finden, damit die Menschenrechte in griechischen Lagern und an den europäischen Außengrenzen nicht weiter missachtet und verletzt werden.
Grenzen zu überqueren, um Schutz zu finden, ist nicht illegal. Die Weltöffentlichkeit erlebt gegenwärtig eine humanitäre Katastrophe an der griechisch-türkischen Grenze und das unerträgliche Versagen aller politischen Regelungen zum menschenrechtlich fundierten Recht auf Asyl. Die AWO fordert daher umgehend die Rückkehr zu einem humanen Umgang mit geflüchteten Menschen, entsprechend der Genfer Flüchtlingskonvention (GFK) und den internationalen Menschenrechten, sowie eine Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention.
Dazu erklärt Brigitte Döcker, Mitglied des AWO Bundesvorstandes: „Das europäische Bündnis darf sich nicht länger abschotten. Europa wurde auf der Basis gemeinsamer Werte erschaffen. Diese Werte dürfen nicht an den europäischen Grenzen ihre Gültigkeit verlieren, diese Werte dürfen nicht leere Verlautbarungen bleiben. Wie stark sie sind, zeigt sich daran, ob ihnen Taten folgen. An den europäischen Grenzen und in Lagern werden Menschen in unwürdige Lebensumstände gezwungen. Das können wir nicht einfach hinnehmen. Es braucht endlich eine solidarische Lösung – die Geflüchteten müssen von allen europäischen Staaten aufgenommen werden.“
Hintergrund/Rechtliche Situation:
Flüchtlinge aus der Türkei müssen in der Europäischen Union aufgenommen werden. Die Türkei ist kein sicherer Drittstaat, war es auch vor dem 16. März 2016 nicht. (Aus Art. 33 Abs. 1 GFK, Art. 21 RL 2011/95/EU und Art. 38 RL 2013/32/EU und aus Art. 3 in Verb. mit Art. 13 EMRK ergibt sich ein nicht hinterfragbarer Anspruch darauf, dass ihr Schutzbegehren in der EU geprüft und hierüber nach den festgelegten EU-Regelungen entschieden wird.)
Erstmals gibt der Chor, unter der Leitung von Hermann Neuber, sein Weihnachtskonzert nicht wie in den letzten Jahren in der Gettorfer Mühle, sondern im Hotel Stadt Hamburg und das bei freiem Eintritt!
Die Golden Oldiesträumen mit Ihnen von seemännischer Weihnacht, bringen Klassiker wie White Christmas, Rudi mit der roten Nase, Sie hören.
Das anspruchsvolle Liveprogramm beschließen die Golden Oldies mit Weihnacht und Norddeich Radio.
Es würde uns freuen, Sie in diesem Jahr auch wieder als Gäste begrüßen zu dürfen.
Gemeinsamer Rückblick auf ein spannendes Jahrhundert in Lübeck
Lübeck. Ein Jahrhundert im Einsatz für Menschen in Schleswig-Holstein: Mit einem Festakt in den Media Docks in Lübeck hat die Arbeiterwohlfahrt mit prominenten Gästen am Freitag ihren 100. Geburtstag gefeiert. Im Jahr 1919 wollte Marie Juchacz mit der Gründung der AWO soziale Ungerechtigkeiten ausgleichen, um Teilhabe zu ermöglichen. Sie verwirklichte die Idee der „Selbsthilfe der Arbeiterschaft“. Durch die Organisation von Nähstuben, Mittagstischen, Werkstätten und Beratungsstellen versuchte sie damals die Not der Menschen nach dem Ersten Weltkrieg zu lindern. Seither gestaltet die AWO mit ehren- und hauptamtlichen Mitstreiter*innen als Verband für soziale Gerechtigkeit die Gesellschaft in Schleswig-Holstein und hat viele bewegende Augenblicke erleben dürfen.
Ministerpräsident Daniel Günther gratuliert zum 100. Geburtstag
Ministerpräsident Daniel Günther
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther gratuliert der AWO am Freitag zu ihrem Jubiläum: „Die Arbeiterwohlfahrt ist eine wichtige Institution der Zivilgesellschaft. Mit ihrer Arbeit und ihrem Engagement hilft sie Menschen direkt und fördert gleichzeitig die Qualität von Kitas und Pflegeeinrichtungen. Vor allem aber stärkt die AWO soziale Teilhabe und zivilgesellschaftliches Engagement. Diese vielschichtigen Aufgaben und Funktionen zeichnen die AWO in ihrer 100-jährigen Geschichte aus. Damit gehört die Arbeiterwohlfahrt zu den Grundfesten unseres Landes und unserer Gesellschaft.“
AWO Landesvorsitzender Wolfgang Baasch
Auch nach 100 Jahren hat sich das Selbstverständnis der AWO nicht verändert. „Unsere Kernthemen sind nach wie vor die Anliegen, mit denen Marie Juchacz den Anspruch der AWO geprägt hat: Frauenrechte, Vielfalt, Teilhabe, ein menschenwürdiges Leben, Gerechtigkeit und Solidarität. Wir sind bei den Menschen vor Ort, die uns brauchen. Ob in Norderstedt oder Schleswig, ob in Kappeln oder in Elmshorn, ob in Kiel oder Lübeck. Dabei ist die Grundlage für den Erfolg unserer Arbeit immer das Engagement unserer Mitglieder und der ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiter*innen“, sagt AWO Landesvorsitzender Wolfgang Baasch.
Björn Engholm
Im Rahmen des Festakts betont auch der ehemalige Ministerpräsident Björn Engholm: „Ich bin sicher, dass die AWO in all´ ihren praktischen Tätigkeitsfeldern auch weiterhin ein verlässlicher und solidarischer Partner der Menschen sein wird. Dazu gehört notwendig, dass sie sich mit ihrer Erfahrung und ihrer Leidenschaft einbringt, wenn es darum geht, den Sozialstaat für die neuen und tief greifenden Herausforderungen des digitalen Zeitalters um zu gestalten.“
Drei Perspektiven auf die Arbeiterwohlfahrt
Unter dem Motto „Drei Perspektiven auf die AWO“ berichten die Landesvorsitzende der SPD Schleswig-Holstein Serpil Midyatli, Lübecks Bürgermeister Jan Lindenau und Präsidiumsmitglied des AWO Bundesverbandes Gerwin Stöcken, von ihren Erinnerungen und Erfahrungen mit der Arbeiterwohlfahrt. „Für mich steht die AWO wie kaum ein anderer Verband für ein solidarisches Miteinander. Uns verbindet das Ziel, allen die gleichen Chancen zu geben und jene zu unterstützen, die Hilfe brauchen. Unsere Gesellschaft ist mit dem Engagement der vielen AWO-Mitglieder und Mitarbeiter*innen herzlicher und solidarischer. Die AWO ist ein wichtiger Teil unseres Lebens, von der Kita bis ins hohe Alter eine starke Partnerin“, sagt SPD-Landesvorsitzende Serpil Midyatli.
Gerwin Stöcken (rechts), Serpil Midyatli, Jan Lindenau
Auch Lübecks Bürgermeister Jan Lindenau sagt: „Die Arbeiterwohlfahrt ist vor 100 Jahren nicht nur Vorreiterin in der deutschen Wohlfahrtspflege gewesen, sondern bis heute ein elementarer Bestandteil der gesellschaftlichen Hilfen in Deutschland. Die Hansestadt Lübeck arbeitet dabei seit Jahrzehnten sehr eng und vertrauensvoll mit der Arbeiterwohlfahrt in zahlreichen Themenfeldern zum Wohle vieler Generationen von Lübeckerinnen und Lübeckern zusammen. Für diese unverzichtbare Partnerschaft ist die Hansestadt Lübeck der AWO zu außerordentlichem Dank verpflichtet und gratuliert herzlich zum 100-jährigen Jubiläum.“
Gerwin Stöcken wirft noch einen Blick auf aktuelle Themen der AWO auf Bundesebene: „Die AWO in Deutschland hat viele den Sozialstaat prägende Initiativen angestoßen, die mich eng mit der AWO verbinden und auf die ich stolz bin. So ist in der Weimarer Republik, das Reichsjugendwohlfahrtsgesetz als Vorläufer des heutigen Jugendhilferechts nicht zuletzt durch die AWO gefordert worden. Die Pflegeversicherung ist nach intensiver Diskussion der Lebenssituation älterer und pflegebedürftiger Menschen von der AWO in den 1980 Jahren erstmals angestoßen worden. Heute sehen wir, dass wir nach wie vor noch einen weiten Weg vor uns haben, die Pflegeversicherung so auszugestalten, dass Sozialhilfebezug nicht mehr erforderlich ist. Vor wenigen Tagen haben wir die Kinderarmutsstudie vorgelegt, die die dramatischen Folgen von Armut für Kinder nachweist. Auch mit dieser Arbeit geht die AWO in Deutschland neue Wege für die Verbesserung der Lebenssituation für Kinder und deren Familien.“
„Ich sehe den kommenden Jahren positiv entgegen“
Neben dem Blick zurück stand an diesem Abend auch die Zukunft der AWO im Fokus. Angelehnt an das Zitat von Marie Juchacz „Neue Zeiten bringen neue Ideen und machen neue Kräfte mobil“, sagt der AWO Landesgeschäftsführer Michael Selck: „Seit knapp 100 Jahren hat die AWO bewiesen, dass sie stets in der Lage war, sich auf neue Anforderungen einzustellen: Wir haben einen Weltkrieg, die Teilung Deutschlands und globale Wirtschaftskrisen überlebt. Stillstand gab es für uns nicht. Wir haben uns von den anfänglichen Suppenküchen zu einem Träger entwickelt, der heute die Sozialpolitik aktiv mitgestaltet. Ich sehe den kommenden Jahren ganz positiv entgegen.“
Als Gründerin der AWO, Pionierin für Frauenrechte, Sozialreformerin und Mitglied der Weimarer Nationalversammlung trat Marie Juchacz als erste Frau in einem deutschen Parlament ans Rednerpult. Als sie begann, sich für politische Fragen zu interessieren, war Frauen die Mitgliedschaft in einer Partei verboten. Kaum wurde das Verbot aufgehoben, trat die Brandenburgerin in die SPD ein und setzte sich für das Frauenwahlrecht ein, das ebenfalls in diesem Jahr sein 100-jähriges Jubiläum feiert. Einen Eindruck vom Leben Juchacz‘ gab die Theatergruppe Löwenherz mit einer kurzen Aufführung unter dem Titel „Auf Du und Du mit Marie Juchacz“. Bei passender musikalischer Begleitung wurde außerdem die Mode von vor 100 Jahren präsentiert.
Über die AWO Schleswig-Holstein
Die AWO Schleswig-Holstein ist ein Spitzenverband der freien Wohlfahrtspflege. Die rund 16.500 Mitglieder der AWO in Schleswig-Holstein sind in 121 Ortsvereinen und 15 Kreisverbänden organisiert. Hinzu engagieren sich im Verband jährlich rund 5000 Ehrenamtliche für soziale Zwecke und gestalten ihr Umfeld bei der individuellen Betreuung, Beratung und Begleitung bis hin zur Gremien- und Öffentlichkeitsarbeit mit. Das Ehrenamt und das bürgerschaftliche Engagement haben in der AWO eine lange Tradition, denn den sozialen Zusammenhalt der Gesellschaft zu fördern, zählt von Beginn an zu ihren Aufgaben. Als professioneller Dienstleister bietet die AWO mit ihren mehr als 4.200 Mitarbeitenden als Träger von landesweit rund 200 sozialen Einrichtungen und Diensten Hilfen für Kinder, Jugendliche und Familien, ältere Menschen, Geflüchtete sowie Frauen und Männer in allen Lebenslagen an. Dabei ist die Arbeit immer an den konkreten Bedürfnissen der Menschen ausgerichtet. In der Öffentlichkeit ist die AWO Schleswig-Holstein vor allem durch ihre Demokratie-Kitas und die innovativen Pflegekonzepte in den Pflegeeinrichtungen bekannt.
Nach kurzer schwerer Krankheit ist Lotte Schoepke im Alter von 89 Jahren verstorben. Lotte Schoepke hat viele Jahre im Vorstand der AWO Kronshagen mitgearbeitet und uns mit Rat und Tat bei unserer Arbeit begleitet.
Lotte Schoepke
Mehrere Wahlperioden hat Lotte Schoepke für die AWO im Seniorenbeirat der Gemeinde Kronshagen mitgewirkt und hat sich dort sachkundig und engagiert für die Anliegen der älteren Kronshagenerinnen und Kronshagener eingesetzt.
Berlin, den 27.09.2019. Das Armutsrisiko für pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen ist erheblich, da zwar die Kosten für Pflege steigen, nicht aber der Anteil, den die Pflegeversicherung trägt. Eine neue Studie der Hans-Böckler-Stiftung (HBS) kommt jetzt zu dem Ergebnis, dass dieses Risiko durch eine Pflegevollversicherung deutlich gesenkt werden könnte.
Dazu erklärt Brigitte Döcker, Mitglied des AWO Bundesvorstandes: „Die AWO fordert seit Langem, dass die Pflegeversicherung die Kostensteigerungen in der Pflege abfangen muss. Die Studie zeigt: Das ist möglich und finanzierbar. Die Bundesregierung muss nun handeln und dafür sorgen, dass alle Menschen gute Pflege erhalten können. Denn die Kosten in der Pflege werden weiter steigen, weil lange nötige Reformen für die Verbesserung der Pflege umgesetzt werden. Schon jetzt können sich viele Menschen ihre Pflege nicht mehr leisten, ohne in die Armut zu rutschen und auf ihre Angehörigen oder Hilfe zur Pflege im Rahmen der Sozialhilfe angewiesen zu sein. Das ist entwürdigend und schürt Existenzängste. Die von Professor Dr. Rothgang durchgeführte Studie belegt: Eine Pflegevollversicherung ist über eine soziale Bürgerversicherung finanzierbar. Die AWO setzt sich seit Langem für die Einführung einer sozialen Bürgerversicherung ein und sieht sich in dieser Forderung noch einmal bestätigt.“
Im Bundesdurchschnitt lagen zuletzt die Kosten, die Versicherte selbst für ihre stationäre Pflege übernehmen mussten bei 1.750 Euro monatlich. Zum Vergleich: Zum Ende des Jahres 2017 lag das durchschnittliche Netto-Renteneinkommen in den alten Bundesländern bei monatlich 1.231 Euro und in den neuen Bundesländern bei monatlich 1.169 Euro.
„Unsere Petition „Eigenanteil bei stationärer Pflege begrenzen!“ wurde Anfang dieses Jahres von 74.000 Menschen gezeichnet. Schon das hat gezeigt, dass dieses Thema von der Bundesregierung nicht länger ignoriert werden kann. Die Studie bekräftigt, dass eine Entlastung der Pflegebedürftigen nicht nur nötig, sondern auch möglich ist“, betont AWO Vorstandsmitglied Brigitte Döcker.
Berlin, den 20.09.2019. Seit mehr als einem Jahr nun gehen Kinder und Jugendliche auf die Straße und zeigen uns deutlich, dass sie die Fremdbestimmung über ihre zukünftigen Lebensbedingungen auf diesem Planeten nicht länger hinnehmen wollen.
Den Weltkindertag am heutigen 20. September nimmt die AWO erneut zum Anlass, auf die berechtigten Sorgen der Kinder und Jugendlichen aufmerksam zu machen. Umweltzerstörung ist Gewalt gegen die menschliche Zivilisation und nicht hinnehmbar.
Dazu erklärt Wolfgang Stadler, Vorsitzender des AWO Bundesvorstandes: „Kinder haben Rechte. Und sie haben das Recht auf ein Aufwachsen in einer gesunden und gesundheitsförderlichen Umwelt. Die Realität ist aber eine andere: Der Klimawandel schädigt oder zerstört die Lebensgrundlagen zukünftiger Generationen und damit auch unserer Kinder. Es ist Zeit für Taten. Es ist Zeit, unseren Lebensstil zu verändern. Es ist Zeit für Genügsamkeit und Selbstbegrenzung. Es darf kein „Weiter so“ auf Kosten der Rechte unserer Kinder geben.“
Die AWO erklärt anlässlich des Kindertages, dass sie den für heute organisierten Klimastreik der Kinder und Jugendlichen unterstützt und sich dem Protest von #FridaysForFuture anschließt.
„Das sind wir unseren Kindern und Enkeln schuldig“, so Wolfgang Stadler, Brigitte Döcker und Selvi Naidu, Vorstand des AWO Bundesverbandes e.V.